15 März 2006

Flucht nach Vorne

Petra, 13.Maerz 06
Huch, nun will ich ueber Petra berichten, wo ich doch schon im heimischen Damaskus bin. Das verwirrt mich. Nun, ich werde es mal versuchen.
Also, Petra ist die im 3. Jahrhundert v.Chr. in den Fels gehauene Hauptstadt der Nabataeer, von der aus die Handelswege ueber Damaskus nach Indien kontrolliert wurden. Wahrscheinlich wegen eines Erdbebens wurden die Nabataeer dazu gezwungen die Stadt aufzugeben, spaeter nisteten sich die Roemer sich dort fuer einige Zeit ein.
Wir hatten leider nicht sehr viel Zeit fuer die Erkundung der Ruinen, da wir (eigentlich) nachmittags einen Bus nach Amman nehmen wollten. Es blieben uns also die absoluten Highlights, die allerdings sehr nett zu beklettern und betrachten waren. Nur finde ich Palmyra in Syrien immernoch netter, dort kann man sich richtig vorstellen, wie dort einst gelebt wurde. Petra wirkte hingegen doch schon ziemlich tot.
Unser Bus nach Amman fiel, wie eigentlich alle Busse, die wir in Jordanien nehmen wollten, aus und so mussten wir ueber Umwege mit viel Wartezeit in Minibussen fahren, bis wir abends endlich ankamen. Amman ist eine Stadt, die sich irgendwie nicht entscheiden kann, ob sie lieber traditionell-arabisch oder westlich-modern sein will und bei dem Versuch einen Kompromiss zu schliessen letztlich chaotisch und nicht sonderlich ansprechend wirkt. Zudem herrscht auch dort das Preis-Problem und so wohnten wir in einem Hotel, dass vor mehreren Jahren vielleicht schoen gewesen sein koennte, inzwischen aber doch etwas vernachlaessigt war und ausserdem nur wahlweise eiskalte oder siedendheisse Duschen hatte. Ich habe mich fuer siedenheiss entschieden, nachdem ich in Siwa schon kalt duschen musste. Ich glaube, kalt waere besser gewesen...
In Amman haben wir nicht viel gemacht. Hauptsaechlich haben wir echten hollaendischen Kaese gekauft und verspeist und Bustickets nach Damaskus reserviert. Irgendwie hatten wir genug von Jordanien. Wir haetten besser laenger in Aegypten bleiben sollen, aber wer kann schon ahnen, dass Jordanien so deprimierend wird. Ein paar Scheisstage sind auf jeder Reise normal, aber dass die sich so auf ein Land konzentrieren ist wirklich dumm gelaufen. Hmm, vielleicht gebe ich Jordanien eines Tages nochmal eine Chance. Zurueck konnten wir nicht, sonst haetten wir neue Visa kaufen muessen, also haben wir die Flucht nach vorne angetreten und sind gestern Abend wohlbehalten in Damaskus angekommen. Und man beachte folgendes: Unser Bus ist planmaessig abgefahren und hatte weder Getriebe- noch sonstige Schaeden!

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