19 April 2006

Vier Wochen später



Ummayyaden Moschee, Damaskus

Wir haben Koushari in Kairo gegessen und über Umwege doch noch unser Gepäck erhalten. Wir sind jetzt im stolzen Besitz eines apricotfarbenen und eines neongelben Handtuches. Wir haben Rohrzuckersaft getrunken und die Kheobs-Pyramide von Innen erklommen. Uns wehte Eselsscheißearoma um die Nase und wir haben in schwefeligen Quellen gebadet. Wir sind auf dem Dach eines babyblauen Jeeps durch die libysche Wüste gecruist und sind auf der Busfahrt durch mindestens acht verschiedene Wüstenarten in einem Sandsturm steckengeblieben.
Nach einem 23 stündigen Horrotrip mit kaputten Bussen, vollen Wartehallen, ekeligen Toiletten und wenig Schlaf haben wir Aqaba, Jordanien erreicht. Dort haben wir den Strand genossen und ab dann kein einziges Mal einen Bus so bekommen wie geplant. Wir trampten nach Wadi Rum und ruinierten unsere Hinterteile bei einem 6 stündigen Kamelritt. Wir nächtigten im Sand unter den Sternen und verscherzten es uns mit den Beduinen. Wir schliefen im Großen Tempel in Petra und kauften echten Gouda in Amman. Wir flohen nach Damaskus und genossen das Altstadtleben in Bab Tuma und im Suq Sarudja. Und dann überfiel uns die Langeweile.
Nun sind wir seit vier Wochen wieder zu Hause. Die Fotos sind entwickelt und im Album verstaut. Die Handtücher sind gewaschen - hatten sie auch dringend nötig. Mein Heißhunger auf Kartoffeln hat sich normalisiert und inzwischen würde ich viel für eine Portion Koushari geben.
Wann ich das nächste Mal losziehe, weiß ich nocht nicht. Wohin weiß ich auch noch nicht. Aber irgendwann geht's bestimmt irgendwohin und dann gibt es auch einen neuen Blog.
Bis dahin,
Johanna